Im Süddeutschen Kunstverein bleibt die „Tanzfläche“ trotz Lockdown nicht leer. Ab Anfang Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 bespielt die Tübinger Schriftstellerin Karin Kontny, aktuelle Stipendiatin des Vereins, mit ihrer Arbeit „Tanz. Luder.“ den analogen und digitalen Dancefloor.

Tübingen/Reusten. Sie kannte keine Grenzen. Ihre Auftritte waren Skandale. Kurt Tucholksy nannte sie "eine dolle Nummer, eine hervorragende Tänzerin, eine außerordentliche Frau". – Ausgehend von und im Rahmen der Ausstellung „Tanzfläche“ (Daniel Schürer) und ihrer Beschäftigung mit der von Tucholsky bewunderten Grotesktänzerin Valeska Gert (1892-1978) setzt sich die Konzeptliteratin Karin Kontny in ihrer Ausstellung "Tanz. Luder." (5.12.2020 bis 26.2.2021) im Süddeutschen Kunstverein mit der Verbindung von Körper und Sprache auseinander. Die aktuelle Stipendiatin des Vereins bei Tübingen stellt dabei in ihrer Förderkoje Ausdrucksformen von Valeska Gert in den Kontext der Gegenwart und erweitert und transformiert diese. „An Valeska Gert als Performerin interessieren mich die Vielschichtigkeit, ihr Improvisationstalent, ihre Kreativität und ihr Eigensinn auch im Ungang mit künstlerischen Krisen“, so Karin Kontny, die sich schon seit Jahren mit der Ausnahmetänzerin beschäftigt. Darum darf in der Ausstellung im Süddeutschen Kunstverein, die (abhängig von den aktuellen Corona-Regelungen) in den Räumen des Kunstvereins in Reusten und zu Teilen auch digital (auf Instagram und Facebook) zugänglich ist, im übertragenen auch Sinne getanzt werden. Gezeigt werden unter anderem Fotografie, Video, Objekte und Text(performance) zum Ausstellungsthema, die auf der Idee des Networkings - des gegenseitigen Austausches – basieren.

So arbeitete Karin Kontny unter anderem für die Videoarbeit „Don’t let your heart go TikTok (do the Valeska)“ mit der Berliner Schauspielerin Barbara Dussler (ehemals Münchner Kammerspiele & Staatstheater Wiesbaden) dem Künstler Max Eicke (Berlin) zusammen. Und auch andere Tanzbegeisterte aus ganz Deutschland können sich während der gesamten Ausstellungsdauer auf die Teilnahme an einem Teil der Ausstellung bewerben: Für die ständige Erweiterung ihres partizipativen Foto-Text-Projekts „dance 4: me“ ruft die Konzeptliteratin weitere Interessierte dazu auf, über das Kontaktformular ihrer Homepage (www.karin-kontny.de) eine kurze Beschreibung dessen zu schicken, was Tanzen für sie persönlich bedeutet (2 bis 3 Sätze maximal). Die potentiellen Mittänzer*innen erklären sich außerdem bereit, Schriftstellerin Karin Kontny – falls sie für das Projekt ausgewählt werden – ein Selbstporträt beim Tanzen für die Verwendung im Rahmen der Ausstellung (analog und digital) kostenfrei zur Verfügung zu stellen. – Eine Ausstellung also, die nicht nur die Lust am Tanzen feiert, sondern nach der Bedeutung von Körper-Sprache und dem Wert von Kreativität, von Kultur und der Kulturschaffenden fragt.

Zur Person:

Karin Kontny arbeitet als Journalistin/Reporterin, Kulturmanagerin und Konzeptliteratin (conceptual literature). In ihren literarisch-künstlerischen Arbeiten untersucht sie die Inszenierung des Alltäglichen auf verschiedenen Kanälen des analogen und digitalen Lebens. Einige ihrer so entstehenden transmedial stories werden im Rahmen des Projekts "Literatur im Netz" des Deutschen Literaturarchivs Marbach als ausgewählte Beispiele für neuere deutschsprachige Literatur gesammelt und archiviert. Karin Kontnys 2020 erschienene Text- und Fotoarbeit „Wir aber gingen so. Betrachtungen“ wurde vom international bekannten Künstler Wolfgang Tillmans unterstützt und von der Stiftung Buchkunst als Beispiel junger Buchgestaltung auf der Frankfurter Buchmesse 2020 im Haus des Buches Frankfurt (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) präsentiert.

Sie als Pressevertreter*in wünschen ein Gespräch mit Karin Kontny? Bitte senden Sie eine Anfrage über das Kontaktformular auf www.karin-kontny.de

Eröffnung: 5.12.2020 (aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen im Netz)
Dauer: 5.12.2020 bis 26.2.2021
Öffnungszeiten vor Ort (abhängig von den aktuellen Corona-Regelungen): Montag bis Sonntag 10.00 bis 18.00
(unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen)

>> Unabhängig von den Corona-Regelungen immer möglich: Einblicke in die Ausstellung auf Social Media (Freischaltung ab dem 5.12.2020) Instagram: @karin_kontny Facebook: @wirsindalletanzluder